Demooffensiv - Personalführung und Demografie
Ein neuer Qualitätsstandard der Offensive Mittelstand: Gute Personalführung - Führungsqualität und demografischer Wandel
Demografischer Wandel: eine Anforderung an kleine Unternehmen
Für kleine und mittlere Unternehmen wird es immer schwieriger qualifiziertes Personal zu bekommen. Ursache ist in erster Linie der demografische Wandel in der Gesellschaft. Die Zahl der 20- bis 65-jährigen wird von 50 Mio. bis 2030 auf 42 bis 44 Mio. schrumpfen und 2050 nur noch bei 35 bis 39 Mio. liegen.
Der Kampf um die guten und klugen Köpfe und Hände wird deutlich zunehmen. Dabei haben es vor allem kleinere Unternehmen schwer. Schon heute liegt der Anteil der offenen Stellen bei Unternehmen bis zehn Beschäftigten bei rund 20 Prozent und bei Unternehmen über 200 Beschäftigten dagegen nur bei zehn Prozent.
Die Offensive Mittelstand will den Führungskräften kleiner Unternehmen helfen, diese Entwicklung und diese neuen Anforderungen erfolgreich angehen zu können.
Die Lösungsansätze
Gutes Personal können kleine Unternehmen auch unter den Bedingungen des demografischen Wandels finden. Voraussetzung: eine gute Führung und eine klare Personalstrategie. Das bedeutet eine Konzentration auf die folgenden Führungsbereiche:
INQA-Check „Personalführung" (OM-Praxis A-2.1): ein neuer Qualitätsstandard
Die Offensive Mittelstand hat gemeinsam mit ihren Partnern den neuen Qualitätsstandard INQA-Check „Personalführung“ (OM-Praxis A-2.1) entwickelt, auf dem Plenum im Dezember 2012 verabschiedet und 2023 aktualisiert. Dieses Instrument hilft kleinen Unternehmen, die Anforderungen des demografischen Wandels als Chance zu nutzen. Themen des Checks sind:
- Arbeitgeberattraktivität
- Personalplanung
- Personalgewinnung
- Personaleinsatz
- Personalentwicklung
- Motivierende Personalmaßnahmen
- Gutes Betriebsklima
- Interne Kommunikation als Führungsaufgabe
- Werte und Prinzipien klären und vermitteln
- Umgang mit Beschäftigten
- Die eigenen Stärken und Schwächen als Führungskraft kennen
Der Check wurde im Rahmen des Projektes "Demo-offensiv" entwickelt. Er kann als Broschüre bestellt und als PDF heruntergeladen werden und steht als Onlinetool zur Verfügung.
Der Check wurde umfassend in Betrieben vom Institut für Mittelstandsforschung – IfM Bonn und Great Place to Work® Deutschland erprobt. Die Ergebnisse dieser Erprobung wurden nun in der Broschüre „INQA-Check 'Personalführung' im Praxistest - Wie nutzen Unternehmen und Berater den INQA-Check und welchen Nutzen bringt er ihnen?" veröffentlicht.
Unternehmen stufen den Check als ein hilfreiches und inspirierendes Instrumentarium ein, um einen schnellen Überblick über alle wichtigen Aspekte der Personalführung für kleine Unternehmen zu erhalten und die Stärken und Schwächen in der Personalführung systematisch zu analysieren. Der Check, so die Unternehmer, ermögliche ihnen in einer pragmatischen Art und Weise Handlungsfelder zur Verbesserung der Personalführung zu identifizieren und entsprechende Impulse für Veränderungen zu erhalten.
Untersucht wurde auch, wie die autorisierten Berater der Offensive Mittelstand den INQA-Check „Personalführung" (OM-Praxis A-2.1) nutzen. Er wird von den Beratenden als ein sehr hilfreiches Instrument angesehen. Er ermöglicht den Beratenden, Stärken und Schwächen in der Personalführung systematisch zu analysieren, systematisch in die Beratung zum Thema Personalführung und demografischen Wandel einzusteigen und diese längerfristig zu begleiten. Beratende nutzen den Check als Strukturierung der Beratung zum Thema Personal und auch um neue Kunden zu akquirieren und bestehende Kunden zu binden.
Die Entwicklung des Qualitätsstandards „Gute Führung“ wird von Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Dabei werden folgende Kernpartner der Offensive Mittelstand gefördert (im Projekt Demo-offensiv), um diese Aufgabe mit mehr Potenzial umsetzen zu können: die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Chemische Industrie (BG RCI) und die Fachhochschule des Mittelstandes (FHM).
Laufzeit des Projekts: 2. Mai 2011 bis 3. Mai 2014
INQA-Projekt 00095.11